Keine Innovation, dafür Verharmlosung
Auf der letzten Sitzung von Bündnis 90/Die Grünen befassten sich die Mitglieder des Ortsverbandes Korbach mit den Punkten der letzten Stadtverordnetenversammlung (StaVo). Dabei kritisierten sie die Haltung des Magistrats: Keine Innovation beim neuen Baugebiet „Am Holzhäuser Wege“ und Verharmlosung der Kosten für die Sanierung der Sanierung beim Hallenbad.
Wie die Vorsitzende der Stadtverordnetenfraktion der Grünen, Heike Kramer, mitteilte, hat der Bürgermeister in der letzten StaVo die Vorlage des Magistrats für die Bauleitplanung des neuen Baugebiets „Am Holzhäuser Wege“ (Verlängerung der „Holunderflosse“ zur Kasseler Straße/Berufsschule hin) mit breiter Mehrheit gegen die Stimmen der Grünen durchgesetzt. Kramer: „Ideenlos, mutlos, leider keinerlei Vorgaben für die Bauherren zur Verminderung des CO2-Gehalts. Hier wird eine Chance verpasst, ein zeitgemäßes Vorzeige-Baugebiet entstehen zu lassen“.
Unzufrieden zeigte sich auch der Sprecher des Ortsverbandes, Werner Welsch, über das Verhalten des Stadtoberhaupts nach der Diskussion über die letzte Sanierung beim Hallenbad. „Der Geschäftsführer des Betreibergesellschaft, Wolfgang Wilhelm, hat dankenswerterweise in einem ausführlichen Vortrag schonungslos die Teilsummen
genannt, die die Sanierung verursachte: Gutachter, Gerichte und Anwälte kosteten über 440.000 €, die Grundreinigung nach der Sanierung über 680.000 €; weitere 335.000 € für die Ausstattung des Hallenbads. Alleine das ergibt schon fast 1 ½ Millionen Euro für die Sanierung der Sanierung. Und Bürgermeister Friedrich stellt sich nach Herrn Wilhelms Vortrag vor die StaVo und behauptet: ‚Durch die Sanierung der Sanierung sind der Stadt keine Kosten entstanden“, (zitiert nach WLZ-Bericht vom 13.05.2017). Da reicht Kopfschütteln schon nicht mehr aus. Da muss man sich vielmehr fragen, warum der Bürgermeister sich auf diese Weise um die politische Verantwortung für das Hallenbad-Desaster drückt“, so Welsch.
Vorstandsmitglied Harald Rücker kritisiert, dass sich die Stadt Korbach, im Gegensatz zu Gemeinden wie z.B. Bad Arolsen und Wolfhagen, immer mehr in das fossile Zeitalter zurück entwickelt und keinerlei Anstrengungen unternommen werden, den Klimawandel zu begrenzen, wie man am Beispiel des neuen Baugebietes und der bisher vernachlässigten Windkraft sehe.